Mantrasingen bedeutet Schwingen

…und alles was schwingt, ist in Bewegung…

…und alles was sich bewegt ist im Wandel

Egal was man betrachtet, einen Stein oder das Universum, Töne oder Farben, Gedanken oder Gefühle – alles schwingt in seiner eigenen Frequenz und Intensität, wodurch der aktuelle Seins-Zustand bestimmt wird.

Alles ist mit allem verbunden

Schwingungen beeinflussen sich gegenseitig. Jede Schwingungsänderung hat ihre spezifische Wirkung auf ihr schwingendes Umfeld. Durch dieses Ineinandergreifen der Schwingungen, begreift man, warum gesagt wird: „Alles ist mit allem verbunden!“ Alles durchschwingt sich gegenseitig.

Auch beim Singen erzeugt man Schwingungen, die auf alle anderen Schwingungen im Umfeld wirken. So beginnen sich beim Singen Schwingungen auszubreiten, die Blockaden und ungünstige Energiemuster verändern. Manchmal werden einem diese Veränderungen bewusst und manchmal passieren sie unbewusst, doch die Veränderungen geschehen.

Wie die Wellen (Schwingungen) der Meeresbrandung die Küste verändern, so verwandeln die Schallwellen des Singens uns und unser Umfeld.

Ein Baum voller Blüten

Ein Mantra kann einfach nur gesungen werden, dann hat es seine größte Wirkung auf physischer und psychischer Ebene. Ein Mantra kann auch auf tief spiritueller Ebene wirken, wenn man es zulässt.

Ein Mantra kann ganz tiefe Wurzeln in dir schlagen, wenn du das Mantra ganz tief in dein Sein sinken lassen kannst. Je tiefer die Wurzeln eines Baumes ins Erdreich vordringen, desto höher kann der Baum seine Äste in den Himmel strecken. Ein Mantra ist wie ein Same, dem du erlaubst, in dir, deinem Sein, zu keimen. Dieser Keim wird wachsen und gedeihen, sodass seine Wurzeln bis zu den Quellen des Lebens reichen und schließlich zum universellen Leben selbst werden. Dann können die Äste und Blätter des Baumes ganz hoch in den Himmel wachsen. Und wenn die richtige Zeit gekommen ist, wenn der Frühling gekommen ist, dann wird der Baum mit tausenden und abertausenden von Blüten geschmückt sein.

Die Kraft des Lebens liegt im Lebendig-Sein selbst

Singen ist ein Geschenk. Das melodische Singen von Mantras – auch Kirtan genannt – ist wunderschön, berührt das Herz und führt zu freudvoller Erweiterung des Bewusstseins. Vielerorts glauben die Menschen, dass sie an der Form ihres Daseins nichts ändern können, doch durch das Singen von Mantras kann sich der Mensch selbst als Schöpfer seiner Wirklichkeit erleben.

Da geht es nicht um das Glauben an eine Sache, sondern um die Erfahrung selbst. Singe und die Welt ändert sich, nicht weil du dich änderst, sondern weil du Veränderung zulässt. Die Kraft des Lebens liegt im lebendig sein selbst, indem man das Leben lebt und sich in allen möglichen Lebensbereichen erfährt und gestaltet.

Bestimmte Frequenzbänder manifestieren

Die Stimme ist eine segensreiches Gabe, denn sie ist – beinahe – immer verfügbar. Die Ausrüstung ist immer mit dabei. Die Verwendung der Stimme – somit auch das Singen – ist ein mächtiges Werkzeug des Menschen. Wer sich dieser Macht bewusst wird und verantwortungsvoll damit umgeht, findet eine der freudvollsten Formen um sich auszudrücken und selbst aktiver Schöpfer seiner Umwelt zu sein.

Wenn man bestimmte Frequenzbänder manifestieren möchte, kann das Mantra-Singen sehr hilfreich sein. Die Gedanken können mit dem entsprechenden Mantra in bestimmte Bahnen gelenkt werden, sodass sich der Wunsch manifestieren kann. Diese Frequenzbänder reichen vom spirituellen Lebenspartner, die Berufung finden, Schutz, Freude, materielle Güter, Liebe, Bewusstheit, Transzendenz bis hin zur Unendlichkeit.

Dann bist du die Glückseligkeit selbst

Wenn ein Regentropfen in einen ruhigen See fällt, entstehen die ersten Wellenkreise ganz nah am Berührungspunkt von Tropfen und See, um sich dann bis an alle Ufer auszubreiten. Von deinen Stimmlippen breiten sich genauso Wellen aus, die sich bis zu den fernsten Ufern der Existenz ausweiten.

Deshalb singe einfach aus vollem Herzen, ohne dich zu bewerten wie du singst oder was du singst. Singe einfach voller Begeisterung und Liebe, und du selbst wirst dich immer weiter öffnen, ausdehnen bis du selbst die Ufer der Glückseligkeit berührst. Dann bist du nicht glückselig, dann bist du die Glückseligkeit selbst.

Die unsagbare Glückseligkeit des Seins

Es ist nicht der Inhalt eines Mantras und nicht die Anzahl von Wiederholungen eines Mantras was dir echte Erfüllung geben kann. Nur das Singen mit voller Intensität und in voller Hingabe wird dich lebendiger, glücklicher und strahlender machen.

Mantra-Singen kann meditative Bewusstseinszustände erwirken. Voraussetzung ist, dass das Mantra-Singen nicht zum Automatismus wird. Manche meinen, dass Mantra-Singen auch während einer Aktivität ausgeübt werden kann. Natürlich ist dies möglich, aber der umfassende, tiefe Sinn des Mantra-Singens geht dadurch verloren. Mantra-Singen soll den Übenden bewusster machen und nicht zu einer automatisierten Sing-Maschine. Doch selbst das automatisierte Singen zeigt Wirkung.

Wer jedoch die unermessliche Macht der Hingabe, der Hingabe ans Singen kennen lernt, wird früher oder später die unsagbare Glückseligkeit des Seins erfahren.

Einfach zum Stillstand bringen

Paradoxerweise wird ein Mantra – also ein Wort – verwendet, um über das Denken hinauszuführen. Das Denken – also die Abfolge von Worten – ist zu einem sich selbst gefälligen Akt geworden. Die meisten Menschen sind sich nicht im Geringsten über den permanenten Gedankenfluss in ihrem Kopf bewusst. Das Denken ist nützlich, hat sein Gutes, wenn es gebraucht wird, doch in unserer Gesellschaft gibt es kaum jemanden, der seine Gedanken einfach zum Stillstand bringen kann.

Auf dem Weg zur Meisterschaft

Stell dir vor, du spazierst einen Feldweg entlang, und plötzlich siehst du eine wunderschöne Blume am Wegesrand. Du möchtest stehen bleiben und den Duft der Blume genießen, doch deine Beine gehen einfach weiter. Du willst stehen bleiben, doch deine Beine hören nicht auf dich. Sie gehen einfach weiter. So ist es mit deinen Gedanken. Du brauchst Ruhe, doch die Gedanken wandern einfach weiter. Du brauchst Ruhe im Kopf, Entspannung, doch die Gedanken kümmern sich nicht um dein Ruhebedürfnis, sie laufen einfach weiter. Vierundzwanzig Stunden am Tag laufen in deinem Kopf die Gedanken. Wenn du ihnen sagst „Liebe Gedanken, bleibt doch stehen, ich brauche Ruhe“, bleiben deine Gedanken dann stehen? Wenn ja, dann bist du bereits auf dem Weg der Meisterschaft. Dann bestimmst du, wann du Gedanken brauchst und wann nicht.

Dann ist Ruhe. Dann ist Stille, unendlicher Frieden.

Wenn nein, dann geht es dir wie fast allen Menschen. Die Gedanken laufen einfach weiter, sie sind darauf trainiert, sie können nichts dafür. Es ist zu ihrer Gewohnheit geworden, weil niemand ihnen sagt, dass sie sich ausruhen können. Du hast dem Diener – den Gedanken – die Herrschaft überlassen. Jeder Gedanke ist an und für sich dein Diener und du hast vergessen, dass du der Meister bist. Kehr zu deiner naturgegebenen Meisterschaft zurück. Dann ist Ruhe. Dann ist Stille, unendlicher Frieden. Wenn du an jenen Punkt gelangst, wo das Denken aufhört, bist du dir plötzlich der göttlichen Gegenwart bewusst.

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