König Janaka träumte…

König Janaka träumte, dass er ein Bettler sei. Als er aufwachte, fragte er seinen Guru Vasishta:

„Bin ich ein König, der träumt, ein Bettler zu sein?“

oder

„Bin ich ein Bettler, der träumt, ein König zu sein?“

Guru Vasishta antwortete:

„Du bist keins von beiden.“ UND „Du bist beides.“

„Du bist, was du zu sein glaubst; doch andererseits bist du es auch nicht.“ „Du scheinst es zu sein, weil du dich entsprechend verhältst.“ DOCH „Du bist es auch nicht, weil es vergänglich ist.“

„Du kannst weder ewig ein Bettler noch ewig ein König sein. Beides sind Erscheinungen von Formen. Erscheinungen – also Formen – kommen und gehen. Sowohl ein Bettler als auch ein König zu sein ist eine Erscheinungs-Form und Erscheinungs-Formen müssen sich früher oder später verändern.“

„Du BIST aber das, was sich NIEMALS verändern kann. Was BIST du dann WIRKLICH?“

Janaka antwortete: „Ja, ich bin weder ein Bettler noch ein König, ich bin der unbeteiligte Zeuge.“

Guru Vasishta erwiderte: „Dass du ein Gnani – ein Wissender – bist, ist die letzte Illusion. Die Einbildung, dass du anders oder besser bist als der gewöhnliche Mensch… nun hast du dich wieder mit deinem Verstand identifiziert, zwar mit einem vorbildlichen Verstand, aber es bleibt eine Identifikation mit dem Verstand.“

Der Verstand kann sich nur auf Formen beziehen. Das Formlose ist für den Verstand unfassbar.

Vasishta sagte: „Solange Du auch nur den geringsten Unterschied wahrnimmst, wird dir die Wirklichkeit fremd bleiben.“ Dir wird die Wirklichkeit fremd bleiben, obwohl du sie bereits BIST.

Solange du dich mit einer Form identifizierst, bewegst du dich auf der Ebene des Verstands. Der Verstand ist ein wunderbares Werkzeug, doch du nutzt das Werkzeug, wenn es gebraucht wird und legst es zur Seite, solange du das Werkzeug nicht benötigst. Nur die Identifikation mit den Verstandes-Inhalten macht dich scheinbar zum Sklaven. Nur die Identifikation damit!!! Der Verstand an sich ist völlig in Ordnung.

Die weiteren Worte von Vasishta sind für die meisten Menschen nicht mehr fassbar, dennoch sind sie die wertvollsten für jene, die nach Transzendenz streben:

„Wenn das ICH BIN ICH SELBST verschwindet, kommt das ICH BIN ALLES.“

„Wenn das ICH BIN ALLES verschwindet, kommt das ICH BIN.“

„Wenn selbst das ICH BIN verschwindet, dann IST nur noch Wirklichkeit.“

„Und in der Wirklichkeit sind alle ICH BIN enthalten und werden gepriesen.“

„Vielfalt ohne Trennung ist das Höchste, was der Verstand erfassen kann. Jenseits davon hören alle Aktivitäten auf, denn dann sind alle Ziele erreicht, jeder Zweck erfüllt.“

Auszüge aus „ICH BIN Teil II“ von Sri Nisargadatta Maharaj S. 221

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